Tecklenburg & sein sagenhaftes Umland

Tecklenburg & sein sagenhaftes Umland

Es war einmal in Tecklenburg…

In der einstigen Kreisstadt mit Burgruine und der atemberaubensten Aussicht des Münsterlandes geben sich eine Vielzahl von Legenden, Sagen und Gruselgeschichten die Hand.

So lehnte sich hier im Mittelalter ein mutiger Arzt erfolgreich gegen die Hexenverfolgung auf – obschon vielerlei Steinformationen mit verräterischen Abdrücken dem abergläubischen Volke die Existenz des Teufels und seiner Gespielinnen zu beweisen schienen.

Ohnehin scheint alles in dieser Gegend riesenhaft und überwältigend: selbst eine Kanone namens „Grote Greite“ war in der Lage, ihre Kugeln bis nach Münster zu feuern.

Die Felsen Paula und Dodo sollen früher menschlicher Natur gewesen sein; so wurden zwei Tecklenburger unsterblich und ihre Liebe währt ewig.

Dabei können Menschen sich durchaus gefühlskälter als Steine erweisen:

Die in der Stadt spukende Weisse Frau – eine einstige Burgherrin – brachte aus Eitelkeit ihre eigenen Töchter um, auf dass sie stets die Schönste bliebe.

Damit wäre sie bei den alten Germanen, die die Dreifaltigkeit der Göttin in Form der gütigen „Grossen Mutter“ verehrten, nicht durchgekommen.

Man kann die Monumente ihrer heidnischen Verehrung, die Duvensteinen und die Grafentafel in Holperdorp bestaunen.

Begab sich ein Wanderer einst auf seinem Fußmarsch von dort nach Lienen, musste er an der Kreuzung Siebenwege – an der es empfehlenswert war, alle Sinne beieinander zu haben – entscheiden, welchen Weg er weiter nehmen wollte.

Entschied er sich für den nach Kattenvenne, musste er sich vorsehen: dort soll es wohl im Moore umgehen – und dabei sind Katzen im Spiel.

Im benachbarten Ladbergen stand früher die Kunst des „Spökenkiekens“ hoch im Kurs: ob einer dieser Hellsichtigen Menschen auch das Schicksal des unbedarften Wilm, der sich mit fataler Folge als gehörntes Gespenst verkleidete, vorhersah?

In weitaus effektiveren Schritten als unser Wanderer konnten sich die gigantischen Hünen in grauer Vorzeit fortbewegen; sagen wir mal, gut sieben Meilen pro Tritt. Entsprechend groß waren die Steine, die sich in ihren Schuhen sammelten und gewaltig drückten: das Ergebnis eines geleerten Hünen-Treters blieb uns in Wechte erhalten.

Von den Hünengräbern aus zum späteren Lengericher Bahnhof hätte es wohl auch nur eines einzigen ihrer Fußstapfen bedurft; um den Osning zu überqueren, ebenfalls.

Aber so einfach ist für Menschen die Fortbewegung nun mal nicht:

Als man die 1.Eisenbahnlinie nach Osnabrück konzipierte, wurde ein fast 800m langer Tunnel durch den Berg gegraben, der nach seiner Stilllegung in Kriegszeiten für unrühmliche Zwecke genutzt wurde.

Aber dahin zurück, als das Reisen mit der Bahn noch Zukunftsmusik war.

Unternahm man den beschwerlichen Weg von Lengerich nach Brochterbeck  zu Fuß über den Hermannsweg, konnte man schon das Bedürfnis verspüren, zwischendurch zu rasten.

Wählte man dazu jedoch unmittelbar hinter Tecklenburg und seiner einstigen Windmühle eine unterhalb des Weges liegende – auf den ersten Blick einem Kühlhaus nicht unähnliche – Felsennische, so sei man gewarnt: hier gibt es keine Erfrischungsgetränke – Nein!  – es handelt es sich um das Rolandsgrab – und in den Felsengräbern soll es bekanntlich nicht geheuer sein.

Besser ziehe man ein wenig weiter und genieße die entspannende Cobbos-Ruh mit einstmals großartigem Ausblick.

Dass sich in nächster Umgebung dieser früheren Ruhe-Oase eine Opferstätte, der Heidentempel, mit manch finsterem Geheimnis befindet, ist eine der Spezialitäten des sagenumwobenen Teutoburger Waldes.

Ähnlich morbiden Geschäften gingen die Heiden auch in der Düvelskerke zu Brochterbeck nach. Übrigens wurde – ähnlich dem Lengericher Tunnel –  diese ehemalige Kult-Stätte später für Kriegszwecke rekrutiert.

Der Germanengott Wodan, dem zuverlässig an ebenjenen Steinen gehuldigt wurde, erschien einer ehemaligen Priesterin, die oberhalb des Bocketals im felsigen Geisterschloss auf immer seine schattenhafte Gemahlin sein wird.

Beenden wir den Gang rund um Tecklenburg und lassen uns noch ein wenig in der legendären Fledermaushöhle von Brochterbeck nieder, die schon  den vielfältigsten Zwecken gedient haben soll.

  1. Reise durchs sagenhafte Tecklenburg
  2. Tecklenburggeschichten
  3. Paula & Dodo
  4. Weisse Frau
  5. Duvensteine & Grafentafel
  6. Siebenwege
  7. Kattenvenner Moor
  8. Gehörntes Gespenst
  9. Hühnengräber
  10. Tunnel zu Lengerich
  11. Felsengrab
  12. Cobbos Ruh
  13. Heidentempel
  14. Düvelskerke
  15. Geisterschloss
  16. Fledermaushöhle